Allgemein: Was ist Psychotherapie

Der Begriff „Psychotherapie“ beschreibt die Behandlung von psychischen Erkrankungen mit Hilfe von wissenschaftlich anerkannten Verfahren, Methoden und Techniken. Sie ist von den Krankenkassen anerkannt. Psychologische Psychotherapeuten verordnen keine Medikamente und können Sie auch nicht krankschreiben.

Häufig beeinträchtigen psychische Erkrankungen das Erleben, das Verhalten, die Gefühle sowie das geistige und körperliche Wohlbefinden. Sie können Ursache von Angst, Verunsicherung und Leid sein und so zu einer Einschränkung der Lebensqualität führen.

Ziel der Psychotherapie ist es, seelische Erkrankungen und seelisches Leid durch persönliche Gespräche zu lindern. Sie bietet die Möglichkeit in einem geschützten Rahmen Einsicht in eigene Denkmuster, Verhaltensweisen, Gefühle sowie Beziehungserfahrungen zu erlangen und diese positiv zu verändern.

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) entscheidet, welche psychotherapeutischen Behandlungsverfahren als Leistungen gesetzlichen Krankenversicherung anerkannt sind. Dies sind derzeit Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Systemische Therapie und Analytische Psychotherapie. Ambulante Psychotherapien können als Einzeltherapie, als Gruppentherapie oder als Kombination aus Einzel- und Gruppenpsychotherapie vorgenommen werden.

Haben Sie schon länger den Eindruck, „nicht mehr der Alte“ zu sein, das Leben weniger genießen zu können, verstärkt mit negativen Gefühlen konfrontiert zu sein und dadurch evtl. auch Schwierigkeiten in der Alltagsbewältigung zu entwickeln? Können Sie Ihre psychischen Probleme nicht mehr allein oder mit Hilfe von Familie und Freunden lösen? Dann prüfen Sie die Möglichkeit einer psychotherapeutischen Behandlung.

Unsere Arbeitsweise: Verhaltenstherapie

Das in dieser Praxis angebotene Therapieverfahren ist eine verhaltenstherapeutische Einzeltherapie. Aktuelle wissenschaftlichen Erkenntnisse werden stets berücksichtigt und einbezogen. Sie basiert auf der Annahme, dass unser Leben und unsere Entwicklung auf Lernerfahrungen basiert. Positive und negative Erlebnisse verstärken Verhaltensweisen, Einstellungen, Gefühle und Gedanken oder schwächen sie ab. Die Verhaltenstherapie geht davon aus, dass sich psychische Erkrankungen als Ergebnis von bewussten und unbewussten Lernprozessen manifestieren. Mittels spezieller Übungen und Gesprächstechniken (z.B. sokratischer Dialog, Expositionen, soziales Kompetenztraining) werden dysfunktionale Verhaltens- und Denkweisen aufgespürt, in Frage gestellt und dann durch neue wirksamere Strategien ersetzt.

So können sich Betroffene neue Verhaltensweisen und Einstellungen aneignen, um psychische Erkrankungen zu überwinden und ihr Selbstwertgefühl zu stärken. Indem der Patient zum Experten für sein Problem wird, kann und soll der Therapeut langfristig überflüssig werden.

Wesentliche Voraussetzung für das Gelingen einer Psychotherapie ist eine vertrauensvolle therapeutische Beziehung sowie eine aktive Mitarbeit des Patienten. Das bedeutet, dass sich die therapeutische Arbeit nicht auf die Sitzungstermine beschränkt, sondern der Patient angehalten ist, auch in der Zeit zwischen den Stunden aktiv, z.B. in Form von Selbstbeobachtungsaufgaben und Übungen, an der Problematik zu arbeiten und Veränderungen im Alltag zu festigen.

Transparenz und Klarheit im therapeutischen Vorgehen sind für uns von großer Bedeutung. Patient und Therapeutin arbeiten als Team zusammen. Zu Beginn der Behandlung wird ein individuelles Störungsmodell erarbeitet, d.h. wir untersuchen, welche Bedingungen in der Lebensgeschichte und aktuellen Lebenssituation zur Entstehung der Erkrankung beigetragen haben und wie die Symptomatik aktuell aufrechterhalten wird. Darauf aufbauend werden gemeinsam Therapieziele festgelegt und ein individuell auf den Patienten zugeschnittener Behandlungsplan erstellt. Die Arbeitsweise erfolgt dabei ressourcenorientiert, d.h. bereits vorhandene Fähigkeiten und Stärken werden herausgearbeitet und für den Veränderungsprozess nutzbar gemacht.